Schiedsrichter

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Unsere Schiedsrichter im MHV

RAIMO FÜSSLER

Jahrgang 1985
aktiver SR seit 2001
SR im MHV seit 2016
SR beim TSV seit 01.07.2022

DENNIS SCHNEIDER

Jahrgang 1991
aktiver SR seit 2007
SR im MHV seit 2016
SR beim TSV seit 01.07.2022

Unsere Schiedsrichter im HVS

  • André Jaworski

  • Sebastian Karthe

  • Martin Kruppa

  • Max Pilz

  • Sandro Teske

  • Steve Ullmann

  • David Ulrich

  • Lennart Wünschig

  • Florian Zierau

Unsere Schiedsrichter werden unterstützt von

Schiedsrichterwart

Steve Ullmann

Aus dem Leben zweier Schiedsrichter

„Da muss man auch mal die rote Karte ziehen“

Der Markkleeberger Handball ist nun auch in der vierten Liga vertreten! Aber nicht in Form einer Mannschaft, sondern der eines Schiedsrichtergespanns im Mitteldeutschen Handballverband (MHV). Zum 1. Juli 2022 wechselte das Duo Raimo Füßler / Dennis Schneider zum TSV 1886 Markkleeberg und pfeift ab sofort unter Markkleeberger Fahne.

Wann habt ihr angefangen Handballspiele zu pfeifen und seit wann seid ihr als Duo im MHV unterwegs?
RF: Ich habe 2001 meinen Grundlehrgang gemacht, habe dann viele Jahre im Bezirk gepfiffen und hatte danach einen Partner, mit dem ich in der Sachsenliga gepfiffen habe. Leider hat er sich dann aber verletzt.
DS: Also, ich pfeife seit 2007 und habe vorher auch mit verschiedenen Partnern in der Kreisklasse gepfiffen. Und ich glaube seit 2010 pfeifen wir zusammen, oder?
RF: Genau, seit 2010. Wir haben noch ein oder zwei Jahre im Bezirk gepfiffen, sind dann direkt in den B-Kader aufgestiegen und waren gleich erfolgreich um Platz eins dabei. Nach einem Jahr sind wir in den A-Kader aufgestiegen. Weil wir aber nicht durchmarschieren wollten bzw. durften, haben wir noch zwei, drei Jahre im A-Kader gepfiffen, sind 2016 erneut aufgestiegen und hatten auch ein kurzes Intervall in Thüringen.
DS: Ich war zwischendurch ein halbes Jahr im Ausland und jetzt pfeifen wir seit drei Jahren durchgängig gemeinsam oben mit.

Habt ihr vor, noch höher aufzusteigen?
DS: Bei mir ist es ein bisschen auch eine Frage des Zeitaufwands. Man hat viele weite Auswärtsfahrten, ist spät in der Nacht zu Hause – das wäre in der dritten Liga noch einen Zacken schärfer.
RF: Prinzipiell sind die Ambitionen schon da, wenn uns jemand fragen würde, würden wir auch darüber nachdenken. Aber wir sind beides Familienväter, Dennis baut gerade und ich habe einen Job in Naumburg. Grundsätzlich haben wir an uns selbst aber die Ambitionen, jedes Wochenende Bestleistungen zu bringen. Wenn man dann Leistung zeigt und mit dem Recht des Aufstiegs belohnt wird, ist das natürlich schön, aber ob man am Ende auch annimmt, lässt sich so pauschal nicht beantworten.
DS: Da spielt auch der Fitnesszustand mit rein! (lacht)

Hattet ihr Vorbilder, durch die ihr zum Pfeifen gekommen seid?
DS: Ich habe vorher relativ lange Fußball gespielt, hatte dann aber eine Knieverletzung, weshalb ich nicht weiterspielen konnte. Mit meinen Eltern bin ich später nach Taucha gezogen, wo es in der Nähe der Schule Handball gab. Durch einen Kumpel habe ich dort auch angefangen. Als ich 16 war, habe ich angefangen zu Pfeifen. Ich fand es cool.
RF: Bei mir war es etwas anders, ich spiele Handball seit ich fünf Jahre alt bin und habe mich mit 17 relativ schwer am Knie verletzt. Dann hieß es, dass ich eigentlich nie wieder Handball spielen könne und dachte, dann mache ich einfach den Schiedsrichter-Schein. Mein Vater hat auch immer gesagt, dass ich es doch sowieso besser wisse als die Schiedsrichter. (lacht)

Warum seid ihr zum TSV 1886 Markkleeberg gewechselt?
RF: Also für mich gab es da keine Alternative, wenn man nach Sachsen zurückkommt und selbst beim TSV als Spieler eine Heimat hat, über andere Vereine nachzudenken.
DS: Ich hatte bisher noch keine große Bindung oder einen richtigen Heimatverein …
RF: … aber das wird sich jetzt ändern! (lacht) Wie gesagt, für mich bestand die Option, dass ich zu einem anderen Verein gehe, gar nicht. Wer beim TSV spielt und hier Mitglied ist, der weiß, warum er es ist.

Was wünscht ihr euch für die Saison?
DS: An sich wollen wir schon im vorderen Bereich der Rangliste landen.
RF: Wir haben so ein, zwei Schiedsrichter-Gespanne, mit denen wir uns sehr gut verstehen und mal unterwegs sind. Das Ziel ist am Ende die Top fünf unter den 17 Schiedsrichter-Gespannen. Auf jeden Fall wollen wir vor Bretschneider / Haase landen. (lacht) Mit denen verstehen wir uns schon ewig und das sind eigentlich die Favoriten auf den diesjährigen Aufstieg.

Was begeistert euch am meisten am Pfeifen?
RF: Dass man relativ schnell Entscheidungen treffen und seine Meinung vertreten muss. Im höheren Bereich macht es dann auch mehr Spaß, man muss mit Druck umgehen, da sind die Ansprüche an die Schiedsrichter ganz anders.
DS: Da pfeift man halt nicht nur vor 20 Leuten. Wenn die Halle voll ist, mit 500, 600 Zuschauern, da macht es auch mehr Spaß.
RF: Auf dem Niveau sind auch ehemalige Nationalspieler dabei, da wird man schon mal an der Nase herumgeführt, obwohl man dachte, man hat schon alles gesehen.

Gibt es ein Spiel, was euch besonders in Erinnerung geblieben ist?
RF: Mir fällt Pulsnitz gegen Radeberg ein. Mitte der zweiten Halbzeit gab es fünf rote Karten, was dazu führte, dass wir das Spiel unterbrochen haben und mit den Trainern in der Kabine besprechen wollten, wie wir das zu Ende bringen. In dem Moment haben sich die beiden Fanlager die Köpfe eingeschlagen, da mussten wir die Polizei rufen. Das Spiel wurde abgebrochen.
DS: Mir sind ein paar Szenen aus Halle gegen Naumburg im Gedächtnis geblieben, das war unser erstes MHV-Spiel, auch so ein Derby. Da hat es ordentlich gescheppert.
RF: Kurz vor Ende wurde ein Konter unterbunden, Dennis zieht die blaue Karte raus und ich nehme sie ihm weg und steck sie ein. Die Szene wird noch heute bei Lehrgängen zelebriert.

Habt ihr noch ein paar Tipps für junge Schiedsrichter*innen und Einsteiger?
DS: Man muss versuchen, auch wenn man eine falsche Entscheidung trifft, dazu zu stehen und nicht im Boden zu versinken. Das passiert jedem, auch in der Bundesliga, dass man einen schlechten Tag hat und dann muss man sich auch mal entschuldigen.
RF: Das ist die wahre Größe eines Schiedsrichters. Wir treffen im Spiel bis zu 250 Entscheidungen, davon sind definitiv zehn Prozent falsch. Und wenn wirklich eine offensichtliche Fehlentscheidung dabei ist, dann muss man sich auch mal so entschuldigen, dass es die ganze Halle mitbekommt. Vielleicht auch mal einen Rat von einem sympathischen Trainer annehmen, der konstruktiv Kritik übt. (grinst)
DS: Der Spaß darf auf keinen Fall zu kurz kommen, sonst geht einem irgendwann das Gemecker auf die Nerven. Das darf man auch nicht persönlich auf sich beziehen.
RF: Wichtig ist auch, dass man einen Partner hat, der gut zu einem passt. Bei uns ist Dennis eher der ruhige Typ und ich bin eher der, der schnell klare Worte findet.

Unsere Schiedsrichter werden ab dieser Saison von Tragwerk PuR – Planungsgemeinschaft Penseler und Richter GbR supportet. Danke an dieser Stelle für das Sponsoring und die Unterstützung!

Moritz Held, TSV 1886 Markkleeberg e. V.
Markkleeberger Stadtnachrichten 18 / 2022, S. 7

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